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13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, Workshop für Kurator*innen, Fugitive Acts: Arts and Politics, 1.9.–7.9.2025; Bild: Philipp Gladsome

Das Vermittlungsprogramm der 13. Berlin Biennale sucht neue Wege, um institutionelle Strukturen zu erweitern und museale Räume für gesellschaftliche Diskussionen zu öffnen. Mit gleich mehreren Formaten wie dem traditionsreichen Workshop für Kurator*innen und dem erstmals stattfindenden University Triangle brachte die Berlin Biennale in dieser Ausgabe Kurator*innen und Student*innen von zwei Universitäten in Dialog mit der Ausstellung. 

Workshop für Kurator*innen

Seit der 4. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst im Jahr 2006 begleitet ein Workshop für Kurator*innen jede der Ausgaben. In diesem Jahr fand der Workshop vom 1. bis 7. September unter dem Titel Fugitive Acts: Arts and Politics  [Flüchtige Akte: Kunst und Politik] statt. Im Mittelpunkt stand die Rolle der Politik im zeitgenössischen Ausstellungsmachen, die die Teilnehmer*innen in unterschiedlichen Formaten beleuchteten. 

Das Programm umfasste Touren durch die Ausstellung mit den Kurator*innen und Künstler*innen der 13. Berlin Biennale, Workshops u. a. mit Doreen Mende von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Vorträge von Duygu Örs mit Jas Wenzel (Ko-Leitung Bildung und Vermittlung der 13. Berlin Biennale) sowie von Somrak Sila (Kurator und Autor) u. a. und Diskussionen mit Christian Oxenius (International Biennial Association (IBA)), Leutrim Fishekqiu und Vatra Abrashi (Autostrada Biennale, Kosovo) u. a.

Der Workshop für Kurator*innen Fugitive Acts: Arts and Politics wurde in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und dem ifa – Institut für Auslandsbeziehungen organisiert und von der Volkswagen Group als Vermittlungspartner der 13. Berlin Biennale unterstützt.

University Triangle

Erstmals fand als zweites professionelles Diskursformat zur 13. Berlin Biennale im Rahmen des University Triangles auch eine Sommerschule in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin (Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik) und der NABA, Nuova Accademia di Belle Arti (mit ihren beiden Standorten in Mailand und Rom) statt. In Workshops, Gesprächen und Projekten setzten sich die Student*innen aus unterschiedlichen Disziplinen mit künstlerischen und kuratorischen Fragestellungen auseinander und entwickelten Ansätze, die politische und gesellschaftliche Kontexte kritisch beleuchten. Die Ergebnisse wurden in einem von Anja Söyünmez geleiteten Zine-Workshop zusammengetragen.
Lehrende: Andris Brinkmanis, Merten Lagatz, Marco Scotini

Offene Ateliers

Die Offenen Ateliers sind familienfreundliche Werkstätten, die an jedem Sonntagnachmittag von 15 bis 18 Uhr während der 13. Berlin Biennale kostenfrei an wechselnden Ausstellungsorten stattfinden. Sie laden dazu ein, sich auf spielerische und intuitive Weise mit Themen, Materialien und Fragestellungen der Ausstellung auseinanderzusetzen. 

Das erste Offene Atelier wurde von der Künstlerin Umut Evers im Innenhof der KW Institute for Contemporary Art geleitet. Über sechs Workshops entstanden aus mit Indigo gefärbten Stoffresten die Installation Wunschbaum, die im Vermittlungsraum der KW neben der Arbeit der Künstlerin Zoncy Heavenly zu sehen ist. In einem weiteren vom Netzwerk gegen Feminizide Berlin geführten Atelier im Garten des ehemaligen Gerichtsgebäudes Lehrter Straße webten Teilnehmer*innen gemeinsam rote Netze und wurden so Teil der partizipativen Kunstaktion Sangre de mi Sangre [Blut meines Blutes] des feministischen Kollektivs Colectiva Hilos. An den letzten beiden Sonntagen der 13. Berlin Biennale finden Collage-Ateliers mit dem Künstler Ercan Arslan im Hof der KW statt. Ausgangspunkt der Collagen sind Zeichnungen, die von Besucher*innen in den Hang-Out-Moments hinterlassen worden sind und auf Postkarten neu zusammengestellt werden.

Hang-Out-Moments

Verteilt über die Ausstellungsorte laden Hang-Out-Moments die Besucher*innen ein, die Zeit zu verlangsamen. Sie bieten einen Raum für Selbstvermittlung. Ihr Ziel ist es nicht zu erklären, sondern Räume zu öffnen: zum Verweilen und zur Erweiterung der Wahrnehmung. Die Hang-Out-Moments sind Orte zum Sitzen oder Liegen, zum Zeichnen, Blättern in Texten oder zum Berühren von Materialien, die mit den Kunstwerken verbunden sind. Sie entstanden aus einer Zusammenarbeit der Poetin Tracy Fuad und der Künstlerin Sarah Steiner mit dem Vermittlungsteam der Berlin Biennale und wurden sorgfältig von der Praktikantin der Berlin Biennale Jasmin Awale gepflegt.  

Das Vermittlungsprogramm der 13. Berlin Biennale wird realisiert dank der Unterstützung ihres Vermittlungspartners, der Volkswagen Group.