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13. Juni 2025 20–21 Uhr

Eintritt frei

Ort
Öffentlicher Raum

Treffpunkt
Hofeingang
KW Institute for Contemporary Art
Auguststraße 69, 10117 Berlin

Eine Person von hinten auf einem Zebrastreifen, die einen Kohlkopf an einer Leine hinter sich her zieht. Im Hintergrund befinden sich Autos, Fußgänger, Radfahrer, ein Bus und Bäume.

Han Bing, Walking the Cabbage in Beijing [Den Kohl in Peking ausführen], 2004. Courtesy Han Bing

13. Juni 2025 20–21 Uhr

Eintritt frei

Ort
Öffentlicher Raum

Treffpunkt
Hofeingang
KW Institute for Contemporary Art
Auguststraße 69, 10117 Berlin

Einen Kohl auf einem kleinen Wagen spazieren zu führen, ist eine absurde Geste, die die Absurdität gewisser politischer Realitäten in Zeiten von Militarisierung oder Zensur satirisch verspottet. Walking the Cabbage ist eine soziale Intervention, die Han Bing erstmals im Jahr 2000 auf dem Tiananmen-Platz in Peking performte. Seitdem führt Bing Kohlköpfe, aber auch andere Gemüse- und Obstsorten durch den öffentlichen Raum spazieren, um einen Dialog anzuregen und kritische Reflexion zu fördern. Anlässlich der Eröffnung der 13. Berlin Biennale wird Bing unter dem Titel Walking the Cabbage in Berlin [Den Kohl in Berlin ausführen] (2020/25) den Kohl erneut „Gassi führen“. Bing begreift Kohlgemüse als Symbol für die Ernährung auf dem Land und verweist auf seine Bedeutung im heutigen China als Hauptnahrungsmittel für Menschen mit begrenzten Ressourcen. 25 Jahre nach Bings erstem Kohl-Spaziergang in Peking ist Bings Performance in Berlin nun ein schelmisches und zugleich kraftvolles Zeichen für das Potenzial radikaler Handlungen – Handlungen, die in ihrer Stille und ihrem scharfsinnigen Witz äußerst laut sein können. Die Absurdität dieser urbanen Performance kehrt die Logik ungerechtfertigter Gewalt um und provoziert uns dazu, die normalisierten Formen der Unterdrückung zu erkennen, die uns umgeben – oder in uns wohnen.

Gekürzt aus einem Text von Valentina Viviani

Han Bing, *1978 in Yuzhou, China. Orte der Zugehörigkeit: China. Verbundenheit: Amor Mundi Institute, Intervention Committee. Buch: The Art of Protest. Political Art and Activism, 2021.