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29. August 2025 17–18:30 Uhr

Eintritt
Eintritt frei mit gültigem Ausstellungsticket
Begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Bitte hier anmelden.

Ort
Ehemaliges Gerichtsgebäude Lehrter Straße, Erdgeschoss
Lehrter Straße 60, 10557 Berlin 

Sprache
Englisch

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Milica Tomić, Is There Anything in This World You Would Be Ready to Give Your Life For? [Gibt es etwas auf dieser Welt, für das Sie bereit wären, Ihr Leben zu geben?], 2025, Installationsansicht, 13. Berlin Biennale, Ehemaliges Gerichtsgebäude Lehrter Straße, 2025. © Milica Tomić; Charim Galerie, Wien; Grupa Spomenik Archive, Wien; Marija Milutinović Archive; Bild: Eberle & Eisfeld

29. August 2025 17–18:30 Uhr

Eintritt
Eintritt frei mit gültigem Ausstellungsticket
Begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Bitte hier anmelden.

Ort
Ehemaliges Gerichtsgebäude Lehrter Straße, Erdgeschoss
Lehrter Straße 60, 10557 Berlin 

Sprache
Englisch

What Does the Name of War Stand for Today? [Wofür steht der Name des Krieges heute?]

Krieg ist heutzutage kein Ausnahmezustand – er ist die herrschende Logik der Welt. Verborgen hinter der Sprache von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten, bildet er das Fundament der neoliberalen Weltordnung. Krieg muss nicht mehr erklärt werden – er wird verwaltet, normalisiert sowie durch rechtliche, institutionelle und diskursive Regime im Alltag vollzogen. Ausgerichtet auf die Aufrechterhaltung von Ungleichheit, wird Krieg nicht mehr geführt, um gewonnen zu werden, sondern um Widerstand dauerhaft zu unterdrücken und militärische Einsätze im Namen des Friedens zu normalisieren.

What Does the Name of War Stand for Today? ist in zwei Teile gegliedert. Die Veranstaltung positioniert partizipatorische Praxis als möglichen Akt politischer Subjektivierung, bei dem dominante Narrative beginnen, brüchig zu werden. Krieg wird hier nicht als Krise der Vergangenheit verstanden, sondern als herrschende Logik der Gegenwart, die sich durch die Vereinnahmung von Erinnerung, Überwachungsinfrastrukturen, militarisierte Grenzen, rassifizierte Vernachlässigung, neokolonialen Extraktivismus und bewaffnete Herrschaft zeigt.

What Does War Stand for Today? ist ein kunsttheoretisches Projekt der Grupa Spomenik (2010–12), die von Milica Tomić mitbegründet wurde. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit in Prishtinë, Tuzla, Zagreb, Ljubljana, Belgrad, Sarajevo, Berlin, Bregenz und an anderen Orten ansässigen Gruppen entwickelt. Ausgehend von der Übersetzung der gleichnamigen Dissertation von Catherine Hass beschreibt das Projekt die Kriege der 1990er Jahre in Jugoslawien nicht als abgeschlossene historische Ereignisse, sondern als das Aufkommen einer neuen Form der Kriegsführung, die seitdem dauerhafte Formen angenommen hat und global fortbesteht.

Sequence 1: Mathemes of Articulation: Against the Logic of Erasure [Matheme der Artikulation: Gegen die Logik der Auslöschung]

Der erste Teil der Veranstaltungsreihe geht von dem Projekt Mathemes of Re-association [Matheme der Wieder-Vereinigung] der Grupa Spomenik aus, das sich mit Genozid, ethnischer Säuberung und den Kriegsverbrechen der 1990er Jahre auseinandersetzt. Vom jugoslawischen Kontext aus versucht die Veranstaltung eine Kartierung der ungleichen Geografien einer Gegenwart, in der Frieden selbst zur Waffe wird. Unter Rückgriff auf das Konzept politischer Subjektivierung konfrontiert die Veranstaltung das imperial-faschistische Kontinuum, das in die heutige Kriegs- und Vernichtungsmaschinerie eingeschrieben ist. Sie fragt, ob unter Regimen, die Genozide unsagbar und Freiheit unerreichbar machen, überhaupt noch Formen sozialer oder (geo-)politischer Subjektivierung entstehen können.

Dieser Teil der Veranstaltung ist Branimir Stojanović, Mitbegründer und Mitglied der Grupa Spomenik, gewidmet.

Jelena Petrović, *1974 in Svetozarevo, Jugoslawien. Orte der Zugehörigkeit: Ljubljana, Sarajevo, Wien, Belgrad. Verbundenheiten: Grupa Spomenik, Red Min(e)d. Buch: Women’s Authorship in Interwar Yugoslavia. The Politics of Love and Struggle, 2018.

Milica Tomić, *1960 in Belgrad, Jugoslawien. Orte der Zugehörigkeit: Belgrad, Zenica, Frankfurt am Main, Berlin, Graz, Wien. Verbundenheiten: Grupa Spomenik, Four Faces of Omarska, Annenstrasse 53. Buch: Geography of Looking. Matter of Appearance, 2023.

Sami Khatib, Buch: ‘Teleologie ohne Endzweck.’ Walter Benjamins Ent-stellung des Messianischen, 2013.

Information zur Zugänglichkeit

Ort:
Die Veranstaltung findet im Treppenhaus im Ausstellungsraum von Milica Tomić im Erdgeschoss im ehemaligen Gerichtsgebäude in der Lehrter Straße statt.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt über 2 Stufen ohne Geländer und eine Treppe mit 7 Stufen und beidseitigem Geländer. Für den stufenlosen Zugang zum Erdgeschoss steht eine mobile Rampe für Rollstühle bis 71 Zentimeter Breite und ein Plattformlift zur Verfügung. Bitte benutzen Sie bei Bedarf die Klingel links am Pfosten neben dem Haupteingang oder schreiben Sie uns vor Ihrem Besuch eine E-Mail an encounters@berlinbiennale.de

Dokumentation:
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet.

Zeit:
Der Einlass beginnt um 16:30 Uhr.
Die Dauer der Veranstaltung beträgt ungefähr 90 Minuten.
Die Veranstaltung wird ohne Pausen durchgeführt.

Sitzmöglichkeiten:
Es werden Sitzmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.

Sprache:
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Es gibt keine Übersetzung.

Content Note:
Die Veranstaltung thematisiert: körperliche Gewalt, Krieg und Tod.

Begleitungen:
Begleitpersonen können kostenfrei an der Veranstaltung teilnehmen.
Zu der Veranstaltung können Assistenzhunde mitgebracht werden.

Barrierefreie Toilette:
Am Veranstaltungsort gibt es keine barrierefreie Toilette.
Im Hotel Rossi in der Lehrter Straße 66 steht Ihnen eine barrierefreie Toilette kostenlos zur Verfügung.
Der Weg zum Hotel Rossi beträgt circa 350 Meter in Richtung Hauptbahnhof.
Wenn Sie die Toilette nutzen möchten, melden Sie sich bitte an der Rezeption als Besucher*in der Berlin Biennale an.
Die Toilette befindet sich im 1. OG und ist mit einem Aufzug erreichbar.
Der Aufzug befindet sich neben der Rezeption.

Genderneutrale Toilette:
Die Toiletten im ehemaligen Gerichtsgebäude sind genderneutral und als Sitztoilette und/oder Stehtoilette gekennzeichnet. Im Erdgeschoss befinden sich zwei Sitztoiletten. Im Obergeschoss gibt es Sitz- und offene Stehtoiletten.

Ansprechpersonen:
Bei Fragen oder für Unterstützung vor Ort wenden Sie sich bitte an das Veranstaltungsteam mit den türkisfarbenen Ansteckbuttons.

Bei weiteren Fragen zur Zugänglichkeit wenden Sie sich bitte bis drei Tage vor der Veranstaltung per E-Mail an encounters@berlinbiennale.de.