Tsuyoshi Ozawa
mit Andreas Eberlein, Dagmar Tinschmann, Daisuke Deguchi, Jinran Kim, Kathrin Schiffbauer, Li Koelan, Manuela Warstat, Yuan Shun

ausstellungsort
Tsuyoshi Ozawa, *1965 in Tokyo, Japan. Orte der Zugehörigkeit: Chiba. Verbundenheit: Xijing Men.
Andreas Eberlein, *1968 in Würzburg, BRD.
Dagmar Tinschmann, *1952 in Bonn, BRD. Orte der Zugehörigkeit: Wenn ich rheinisch höre, kalifornisch und griechisch; mit meinen liebsten Menschen; am Meer.
Daisuke Deguchi
Jinran Kim, *1968 in Seoul, Südkorea. Orte der Zugehörigkeit: Wo meine Matratze ist, Seoul, Berlin.
Kathrin Schiffbauer, *1965 in Essen, BRD.
Li Koelan, *in Tilburg, Niederlande. Orte der Zugehörigkeit: Berlin, Santorini, die dreifarbige alte Buche im Wilhelminapark in Tilburg, Erdemuseum.
Manuela Warstat, * in Greifswald, DDR. Orte der Zugehörigkeit: Prinzenbad in Kreuzberg, Berlin; der Garten meiner Familie in Guinea.
Yuan Shun, *1961 in Shanghai, China. Orte der Zugehörigkeit: Shanghai, Berlin.
Was haben eine Milchkiste und eine Aubergine gemeinsam – und was könnten sie wohl miteinander anfangen? Die überraschende Antwort kam 1993 von den Straßen des Stadtteils Ginza in Tokyo – in Form einer Kunstgalerie. Die Nasubi Gallery (Auberginen-Galerie) war eine Geste des Künstlers Tsuyoshi Ozawa gegen das Establishment, mit der er gegen das in der japanischen Hauptstadt vorherrschende kostenpflichtige Galerienmietsystem protestierte.
In seiner Galerie – einer blauen Milchkiste, befestigt an einem Baumstamm gegenüber der Nabis Gallery (ausgesprochen Nabisu) – zeigte er wechselnde Präsentationen von Auftragsarbeiten. Indem er die letzten beiden Silben des Namens dieser bekannten Mietgalerie austauschte, zielte Ozawa direkt ins Herz eines Systems, das er als schädlich für die Kunst erachtete. Er lud aufstrebende Künstler*innen ein, den winzig kleinen Raum – bald bekannt als „kleinste Galerie der Welt“ – mit orts- und vor allem größenspezifischen Werken zu bespielen. 1997 wurde das Projekt als New Nasubi Gallery neu aufgelegt, mit Ambitionen, die an Marcel Duchamps tragbares Museum La Boîte- en-valise (1936–1941) erinnerten: Ozawas partizipatorisches Projekt wurde international und zeigte Miniaturwerke von Künstler*innen aus aller Welt. Später ging die mobile Galerie auf Reisen; Ozawa erhielt immer mehr Einladungen, sein Projekt vorzustellen, insbesondere in der kanonischen, interdisziplinären Wanderausstellung Cities on the Move (1997–1999) von Hou Hanru und Hans Ulrich Obrist.
Im Jahr 1998 waren unter anderem ein blaues Stück Seife (Jinran Kim), ein großes Ei (eher Straußen- als Hühnerei, Dagmar Tinschmann), ein Theater aus Papier (Kathrin Schiffbauer) und eine Miniatur-Schwimmweste (Li Koelan) zu sehen – neben vielen weiteren weltlichen Kunstaltären. Ihre Präsentation im Rahmen der Artists’ Street schlägt den Bogen zu Ozawas Ausstellung in der Asian Fine Arts Gallery in der Sophienstraße im Jahr 1998. Damals wurden die Werke „auf der Straße“ und in der Nachbar*innenschaft der Sophiensæle gezeigt – parallel zur Eröffnung der ersten Berlin Biennale.
Text: Claire Tancons
ausstellungsort
Tsuyoshi Ozawa, *1965 in Tokyo, Japan. Orte der Zugehörigkeit: Chiba. Verbundenheit: Xijing Men.
Andreas Eberlein, *1968 in Würzburg, BRD.
Dagmar Tinschmann, *1952 in Bonn, BRD. Orte der Zugehörigkeit: Wenn ich rheinisch höre, kalifornisch und griechisch; mit meinen liebsten Menschen; am Meer.
Daisuke Deguchi
Jinran Kim, *1968 in Seoul, Südkorea. Orte der Zugehörigkeit: Wo meine Matratze ist, Seoul, Berlin.
Kathrin Schiffbauer, *1965 in Essen, BRD.
Li Koelan, *in Tilburg, Niederlande. Orte der Zugehörigkeit: Berlin, Santorini, die dreifarbige alte Buche im Wilhelminapark in Tilburg, Erdemuseum.
Manuela Warstat, * in Greifswald, DDR. Orte der Zugehörigkeit: Prinzenbad in Kreuzberg, Berlin; der Garten meiner Familie in Guinea.
Yuan Shun, *1961 in Shanghai, China. Orte der Zugehörigkeit: Shanghai, Berlin.